Was ist neu in Magento 2.0
Die Neuerungen von Magento 2 im Überblick
Seit einigen Wochen ist Magento 2.0 veröffentlicht. Zeit, um nach einer ersten Analyse der neuen Version ein erstes Fazit zu ziehen. Es hat sich Einiges verändert im Vergleich zur 1er Version. Es sind nicht in erster Linie neue Features und Funktionen, die einem sofort auffallen, sondern vielmehr die komplett erneuerte Software-Architektur des Shop-Systems. Der neue modulare Aufbau der Plattform, die Testabdeckung der Plattform und die Verwendung moderner Entwurfsmuster sollen dabei helfen, die Komplexität des Systems leichter zu beherrschen. Sie verlangen aber auch eine veränderte Arbeitsweise für Shop-Entwickler.
Bevor wir auf die Änderungen im Einzelnen eingehen, stellt sich natürlich die Frage, was dies alles für Vorteile mit sich bringt? Da ist zum einen die bessere Performance beim Seitenaufbau. Magento 2 soll um 50% schnellere Seitenaufrufe im Frontend ermöglichen. Das Anlegen von Produkten soll sogar 4 Mal schneller ablaufen als in der Version 1. Außerdem soll durch die neue Architektur jede Funktionalität durch Module bereitgestellt werden, die den Core des Shopsystems unberührt lassen. Auf diese Weise ist eine hohe Flexibilität gegeben und es können jederzeit einzelne Module ausgetauscht werden, ohne dass dadurch die Funktionalität der Shops beeinträchtigt wird.
Dem Magento-Entwickler fällt sofort die neue Verzeichnisstruktur von Magento 2 ins Auge. Wurden in Magento 1 die Template- und Layout-Dateien unter app/design und die Stylesheets unter skin geführt, liegen in Magento 2 alle Dateien zusammen in einem Theme-Ordner, der nach Magento-Modulen untergliedert ist. Diese Aufteilung erweist sich vor allem bei komplexen Shop-Frontends als echte Arbeitserleichterung.
Die Neuerungen von Magento 2 im Überblick:
Performance & Stabilität
Generell hat sich die Performance von Magento 2 gegenüber Version 1 deutlich gesteigert. Die kommerzielle Enterprise Edition ermöglicht es sogar, die Zugriffe auf Produkt- und Bestelldaten auf unterschiedliche Datenbankserver zu verteilen. Angeblich ist so eine Performance-Steigerung um bis zu 114 % möglich. Doch auch die kostenlose Community Edition trumpft mit bis zu 50 % schnelleren Ladezeiten für die Startseite und die Kategorie-Ansichten des Shops auf.
Neue Themes
Magento 2 bringt gleich zwei neue Themes mit. Ein Blank-Theme, das bereits responsive ist und sich damit als Grundlage für eigene Themes eignet. Und als zweites Theme das LUMA-Theme. Luma ist sozusagen ein integriertes Best-Practice und zeigt, wie sich auf Basis des Blank-Themes ein Custom-Theme umsetzen lässt. Außerdem sorgt die konsequente Umsetzung des Mobile First Prinzips bei den neuen Templates für eine deutliche Steigerung der Performance auf mobilen Geräten.
Vererbung von Themes
Die Basis für die Darstellung des Shops sind die Templates der Magento-Standard Module. Das Blank-Theme bildet auf deren Grundlage den Standardshop mit allen grundlegenden Styles. Darauf aufbauend lassen sich beliebig viele weitere Themes erstellen. Die Abhängigkeiten zwischen den Parent- und Child-Themes können über eine Konfigurationsdatei definiert werden. Damit ist das Fallback-Prinzip etwas anders umgesetzt als in der alten Magento-Version.
Layout-Aufbau
Auch der Aufbau des Layouts hat sich in Magento 2 geändert. Es gibt jetz zwei Typen von Layout-Elementen, die schon bekannten Blocks und die neuen Container. Container sind Platzhalter für die Inhalte. Sie dienen nur der Anordnung der Blöcke und enthalten selbst keinerlei Logik. Der Container übernimmt dabei die Positionierung und das Styling der Inhalte. Direkte Eingriffe auf das Layout lassen sich weiterhin direkt über das Template vornehmen. Empfohlen wird aber eine Konfiguration des Layouts über die Layout-XML-Dateien. Dadurch bleibt Magento auch bei umfangreichen Layout-Anpassungen upgradefähig.
Modularität
Durch die Einführung der Magento UI Library gewinnt Magento deutlich an Modularität. Die Magento UI Library enthält Standard-Frontend-Elemente und –Funktionen (z.B. Schriften, Buttons, Navigation, etc.) und definiert deren grundlegende Styles. Dadurch lässt sich ein Großteil des Designs über Variablen der Magento UI Library konfigurieren. Auch dadurch wird die Upgradefähigkeit des Shops verbessert, da Anpassungen am Core deutlich reduziert werden können.
Backend & Checkout-Prozeß
Auch im Backend und beim Checkout-Prozess gibt es einige Verbesserungen. So wurde der Checkout-Prozess von sieben auf zwei Schritte verschlankt. Das Backend hat nun eine moderne und zeitgemäße Optik.
Magento 2 steht allen E-Commerce-Unternehmern ab sofort in den Versionen Enterprise Edition und Commiunity Edition zur Verfügung.